Prostata
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Die Prostata ist ein kleines, aber bedeutendes Organ unterhalb der Harnblase, das die Harnröhre umschließt und ein Sekret für das Ejakulat produziert. Mit zunehmendem Alter treten häufiger Beschwerden auf – teils unbemerkt, teils mit typischen Symptomen. Hier findest du die wichtigsten Probleme, Ursachen, Diagnosen und Behandlungen.
Die Prostata: Anatomie und Funktion
Die Prostata (Vorsteherdrüse) wiegt etwa 20–25 g, liegt unter der Harnblase vor dem Enddarm und ist von einer bindegewebigen Kapsel umgeben.
- Produktion eines milchigen Sekrets zur Verflüssigung des Ejakulats
- Unterstützung der Beweglichkeit und Lebensdauer der Spermien
- Mitwirkung beim Samenerguss (Ejakulation)
- Indirekter Einfluss über Androgene (z. B. Testosteron)

Häufige Prostata-Erkrankungen
Benigne Prostatahyperplasie (BPH): Gutartige altersbedingte Prostatavergrößerung im zentralen Drüsenbereich, die die Harnröhre einengen kann.
Typische Symptome: häufiger Harndrang (nachts), schwacher Harnstrahl, Nachträufeln, Startschwierigkeiten, Gefühl unvollständiger Entleerung.
Prostatitis (Entzündung): Akut oder chronisch, oft bakteriell, teils funktionell/entzündlich.
Symptome: Schmerzen im Damm/Unterbauch/Rücken, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Samenerguss, häufiger Harndrang, ggf. Fieber.
Prostatakarzinom: Häufigster Männerkrebs; wächst oft langsam, kann unbehandelt lebensbedrohlich sein. Warnzeichen v. a. später: Miktionsbeschwerden, Blut im Urin/Sperma, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust.

Diagnostik von Prostata-Erkrankungen
- Anamnese (Beschwerden, Medikamente, Lebensstil)
- Digitale rektale Untersuchung (DRU)
- PSA-Bluttest (Prostata-spezifisches Antigen)
- Urinstatus/-kultur
- Transrektaler Ultraschall
- Biopsie bei Krebsverdacht
- Uroflowmetrie (Harnflussmessung)
Behandlungsmöglichkeiten
BPH: Lebensstil (Gewicht, Alkohol/Koffein reduzieren, Blasentraining, warm halten) → Medikamente: Alpha-Blocker, 5-Alpha-Reduktasehemmer, ggf. Phytotherapie → Interventionen: TURP (Goldstandard), Laser, Wasserdampf, Stents.
Prostatitis: Akut: Antibiotika, Analgetika, Flüssigkeit, Ruhe. Chronisch: Kombination aus Medikation (z. B. Alpha-Blocker, Antiphlogistika), Beckenboden-/Physiotherapie, Stressreduktion, ggf. psychologische Begleitung.
Prostatakarzinom: Active Surveillance bei Niedrigrisiko, radikale Prostatektomie, externe Bestrahlung/Brachytherapie, Hormonentzugstherapie; in fortgeschrittenen Stadien ggf. Chemotherapie. Entscheidung individuell nach Tumorstadium, PSA, Gleason-Score und Präferenzen.

Prävention und Früherkennung
Männer ab 45 Jahren sollten regelmäßig zur urologischen Vorsorge gehen (bei familiärer Vorbelastung ab 40). Eine pflanzenbetonte Ernährung, Bewegung, Normalgewicht, weniger Alkohol und gutes Stressmanagement unterstützen die Prostatagesundheit. Nährstoffe wie Lycopin, Zink oder Selen werden diskutiert – die Evidenz ist jedoch nicht einheitlich.
Fazit
Prostata-Probleme sind häufig, aber meist gut behandelbar – entscheidend ist die frühe Abklärung. Moderne Diagnostik und Therapien verbessern die Lebensqualität deutlich; eine aktive Vorsorge und ein gesunder Lebensstil sind die beste Basis bis ins hohe Alter.