Vitamin C
Share
Vitamin C ist wohl das bekannteste aller Vitamine. Und wenn man jemanden fragt, was sie oder er mit Vitamin C assoziiert, kommt sofort die Antwort: Hilft bei Erkältungen! Seinen hohen Bekanntheitsgrad erhielt Vitamin C aber aufgrund einer ganz anderen Erkrankung: Skorbut. Das ist eine Mangelkrankheit, an der vor allem Seefahrer litten. Schon 1747 hatte erkannte der Arzt James Lind, dass Skorbut durch den Verzehr von Orangen und Zitronen geheilt werden konnte.
Vitamin C kann nicht lange im Körper gespeichert werden. Überschüssige Mengen werden über den Harn wieder ausgeschieden.
Da wir Menschen – anders als viele Tiere – Vitamin C nicht selbst bilden können, müssen wir diesen essenziellen Nährstoff regelmäßig über die Nahrung zuführen.

Je älter, desto höher Ihr Vitamin-C-Bedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 100 mg pro Tag zur Vermeidung von Vitamin-C-Mangelzuständen. Das ist ausreichend, um beispielsweise die Vitamin-C-Mangelerkrankung Skorbut zu verhindern. Bei weitem reicht diese Menge aber nicht, um in den Genuss der antioxidativen Effekte des Vitamin C zu kommen. Daher rät z. B. die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer höheren Aufnahme von Vitamin C pro Tag. Dazu kommt, dass Ihr Körper in bestimmten Lebenssituationen von Grund auf mehr Vitamin C benötigt, um mit Krankheiten fertig zu werden.
In diesen Situationen haben Sie einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf:
- höheres Lebensalter
- Einnahme von Medikamenten: Acetylsalicylsäure (Aspirin®), Antibiotika, Kortison, Hormone (z. B. Anti-Baby-Pille)
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Belastung des Körpers durch Genussgifte wie Kaffee, Tabak, Alkohol
- Belastung des Körpers durch Umweltgifte: Schwermetalle, insbesondere Quecksilber, Blei, Cadmium
- stark zuckerhaltige Ernährung
- wenn bestimmte Lebensumstände vorliegen, die den Körper (vorübergehend) schwächen: Stresssituationen, schwere körperliche Arbeit, Leistungssport, vor und nach Operationen
Wie Sie sich mit genügend Vitamin C versorgen
Lange Lagerung, lange Transportwege, moderne Anbaumethoden – alles Todfeinde des Vitamin C. Daher ist die Deckung über die Nahrung – selbst bei den angepriesenen 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag – nicht möglich. Die französischen Forscher empfehlen daher, 1 g Vitamin C täglich – aufgeteilt auf 2 oder 3 kleinere Portionen – zusätzlich zu den 5 Portionen frischem Obst und Gemüse einzunehmen.
Die Aufteilung ist deshalb wichtig, weil Ihr Körper für den Moment nur 200 mg speichern kann. Daher sind mehrere Portionen über den Tag verteilt ratsam.
Bei einer Erkrankung benötigen Sie eine Hochdosis-Therapie
Im Rahmen einer Hochdosis-Therapie zur Bekämpfung bestimmter Erkrankungen benötigen Sie hohe Mengen Vitamin C (15 g täglich und mehr). Da die Aufnahmefähigkeit des Körpers bei oral (über den Mund) zugeführtem Vitamin C aber stark begrenzt ist, muss dieses direkt ins Blut gegeben werden. Dies erfolgt als intravenöse Injektion oder als hoch dosierte Infusion durch Ihren Arzt. Das sind die Anwendungsgebiete von hoch dosiertem Vitamin C:
- akute virale und bakterielle Infekte (z. B. Erkältungen, Grippe)
- Allergien (auch bei Asthma)
- rheumatoide Arthritis
- Arthrose
- Arteriosklerose und erhöhte Blutfettwerte, Schlaganfall, Herzinfarkt (auch zur Vorbeugung)
- Diabetes Typ 2
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- begleitende Krebsbehandlung und Krebsnachsorge
- Grauer Star (Katarakt)
- Durchblutungsstörungen, Thrombosen
- Verletzungen, Verbrennungen
- Schwächezustände nach schweren Erkrankungen

Schmerzhafte Gelenkerkrankungen wehren Sie mit Vitamin C ganz einfach ab
Gicht ist eine schmerzhafte Gelenkerkrankung, die Ihr Alltagsleben erheblich einschränkt. Das brauche ich Ihnen nicht zu sagen, wenn Sie betroffen sind. Die Medikamente, die eingesetzt werden, lindern nur die Symptome, bekämpfen aber nicht die Ursachen. Ganz anders Vitamin C. Auf diesen natürlichen Schutzstoff haben sich Forscher der University of British Columbia (Kanada) im Jahr 2009 besonnen:
Die Forscher befragten 47.000 Männer nach ihren Ernährungsgewohnheiten und beobachteten sie anschließend über einen Zeitraum von 20 Jahren. In diesem Zeitraum erkrankten etwa 1.300 Männer an Gicht. Das Risiko für die Entwicklung dieser Gelenkerkrankung war eindeutig abhängig von der täglichen Vitamin-C-Zufuhr: Die Probanden mit mehr als 1,5 g Vitamin C pro Tag hatten ein um 45 % geringeres Gichtrisiko (im Vergleich zu der Gruppe mit der schlechtesten Versorgung (unter 250 mg Vitamin C täglich)).
Der Wirkmechanismus: Vitamin C senkt anscheinend die Harnsäurewerte und verringert so das Risiko für Gicht.
Diabetes: Neue Forschungsergebnisse: Vitamin C senkt den Blutzuckerspiegel wirksamer als jede Insulintherapie
In Deutschland sind rund 5 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Davon spritzt ca. ein Fünftel regelmäßig Insulin. Neben dieser Standardtherapie kann Ihnen auch Vitamin C helfen, Ihre Blutzuckerwerte zu senken. Der Trick dabei: Bedingt durch den hohen Blutzuckerspiegel fallen schädliche Sauerstoffradikale bei Diabetikern vermehrt an als bei Nicht-Diabetikern. Vitamin C kann hier als starkes Antioxidans diese aggressiven Radikale in Schach halten. Dadurch bekämpft es die Diabetes und seine Folgen gleich mehrfach:
- Es fängt freie Radikale ab.
- Der Insulinspiegel sinkt.
- Der HbA1C-Wert („Langzeitgedächtnis“ des Blutzuckers) sinkt.
- Der Cholesterinwert geht zurück.
Als empfehlenswerte Menge ist auch hier eine hochdosierte Therapie das einzig sinnvolle für Sie: 2 x 500 mg Vitamin C sollten es täglich sein.
Raus aus der Stress- und Burnoutfalle: mit Vitamin C
Neben den B-Vitaminen ist Vitamin C eines der wichtigsten Anti-Stress-Vitamine. Das haben Mediziner der Universität Trier (2002) durch verschiedene Tests eindrucksvoll nachgewiesen: 120 Freiwillige nahmen an dem Versuch teil. Die Hälfte der Probanden hatte 14 Tage vor dem Test täglich 1.000 mg Vitamin C zu sich genommen, die andere erhielt zur Kontrolle ein Scheinmedikament (Placebo).
Am Untersuchungstag wurden alle Probanden „stressigen“ Situationen ausgesetzt. Währenddessen maßen die Wissenschaftler verschiedene Stress-Symptome, u. a. den Blutdruck. Der war in der Vitamin-C-Gruppe um durchschnittlich 10 mmHG niedriger. Ganz entscheidend war aber, dass Vitamin C die Ausschüttung des Stresshormons Kortisol um etwa 35 % reduzierte. Kortisol ist das Schlüsselhormon für die gesundheitlichen Folgen eines anhaltenden negativen Stresses. Wenn der Kortisolspiegel erhöht ist, raubt das dem Körper auf Dauer die letzten Energiereserven. Die Folge: Sie werden müde, Ihre Gedächtnisleistung sinkt rapide, und Depressionen stellen sich ein. Nicht so, wenn Sie gut mit Vitamin C versorgt sind!
Haben Sie oft Zahnfleischentzündungen oder -blutungen, hilft Ihnen vermutlich Vitamin C. Das haben Forscher der Universität Jena (2006) festgestellt. Sie versorgten 58 Patienten mit einer entzündeten Zahnwurzel (Peridontitis) 2 Wochen lang mit Vitamin C – die Zahnfleischblutungen gingen zurück.
